Wie wird eine Zeitung gedruckt?
Der Zeitungsdruck erfolgt heute ausnahmslos im Rollenoffsetdruck
Der Zeitungsdruck erfolgt heute ausnahmslos im Rollenoffsetdruck. Aufgrund der geringen Qualität des Papiers und der hohen Geschwindigkeit, mit der die Papierbahnen durch die Druckmaschine laufen, werden ganz besondere Anforderungen an die Maschinen gestellt. Diese können sowohl für kleine Auflagen mit 10.000 Exemplaren als auch für Massenblätter mit Millionenauflage konzipiert sein. Deshalb bestehen Zeitungsdruckmaschinen aus modularen Druckeinheiten, die an Seitenzahl, Auflagenhöhe und Farbigkeit angepasst werden und eine hohe Flexibilität aufweisen. Im Zeitungsdruck ist ein beständiger Trend zur Automation zu beobachten. Der Maschinenführer soll von Routinearbeiten entlastet werden und hat sich vom handwerklichen Drucker zum Druckmanager am Leitstand der Maschine entwickelt. In der Vergangenheit war die Plattenherstellung der Engpass im Produktionsablauf. Nach der flächendeckenden Einführung von CTP hat sich dieses Problem im Arbeitsfluss hin zum Plattenwechsel in der Maschine verlagert. Zeitungen mit 20 Lokalausgaben oder mehr sind keine Seltenheit und jede Ausgabe bedeutet kompletten oder teilweisen Plattenwechsel in bestimmten Druckwerken. Die Hersteller der Druckmaschinen bieten für dieses Problem unterschiedliche Lösungen an. So wurde der halb- oder vollautomatische Plattenwechsel entwickelt. Vielversprechend erschien im Jahr 2005 das Bebildern der Druckplatten direkt in der Maschine, das sogenannte Computer-to-Press. Nach fachlichen Kontroversen hat sich die externe Bebilderung auf schnellen Photopolymer- oder Thermo-CTP-Anlagen durchgesetzt.
Wie funktioniert der Zeitungsdruck?
Im Rollenoffset-Druckverfahren unterscheidet man zwischen dem Coldset, der für den Buch- und Zeitungsdruck eingesetzt wird, und dem Heatset. Bei letzterem wird das Druckprodukt vor dem Falzen getrocknet und gekühlt; eingesetzt wird der Heatset in erster Linie für Werbedrucksachen (z. B. Broschüren) und Zeitschriften. Der Zeitungsdruck auf einer Rollenoffset-Maschine im Coldset läuft in den folgenden vier Schritten ab:
- Der Bedruckstoff wird – mit einer vom Vorspannwerk konstant gehaltenen Bahnspannung – von der Rolle zum ersten Druckwerk geführt.
- Für jede weitere Farbe durchläuft er ein weiteres Druckwerk.
- Im Falzüberbau mit Falztrichter wird die Bahn längs geschnitten und gefalzt, die entstandenen Teilstränge werden übereinandergelegt.
- Der Falzapparat schneidet anschließend die Bahn quer und falzt das Produkt.
Die Standards: Welche Auflösung/Farbprofile für den Zeitungsdruck verwenden?
In den letzten Jahren hat sich der Zeitungsdruck stark verändert. Früher wurden Zeitungen in einem sogenannten “Flachdruckverfahren” gedruckt, bei dem die Druckplatten aus Aluminium, Polyesterfolie oder Papier bestanden. Heutzutage wird der Zeitungsdruck jedoch ausschließlich im Rollenoffsetdruckverfahren durchgeführt. Dieses Druckverfahren ist deutlich schneller und flexibler als das alte Flachdruckverfahren und ermöglicht es, hochwertige Druckerzeugnisse herzustellen.
Die Standards für den Zeitungsdruck sind in den letzten Jahren immer weiter entwickelt worden. So wurde 2013 eine aktualisierte Fassung der DIN-ISO Norm 12647–3 veröffentlicht, die weltweit für eine gleichmäßige und hohe Qualität im Zeitungsdruck sorgt. Die wichtigsten Merkmale dieses Standards sind ein Tonwertumfang von 3–95 %, eine Rasterweite von mindestens 40 Linien/cm und ein maximaler Farbauftrag von 220–240 %.
Auch die ICC-Profile für den Zeitungsdruck wurden in den letzten Jahren weiterentwickelt. So stellt WAN-IFRA seit 2015 zwei ICC-Profile für die korrekte Verarbeitung von Schwarzweiß- und Farbbildern zur Verfügung.
Insgesamt hat sich der Zeitungsdruck in den letzten Jahren stark verbessert. Durch die Weiterentwicklung der Standards ist es möglich geworden, hochwertige Druckerzeugnisse herzustellen.
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